Die großen Werke der Literatur, umgeben von beinahe vergessenen Kostbarkeiten und verborgen blühenden Orchideen: Dieses Markenzeichen hat sich das Trio Parnassus (Julia Galic/Violine, Michael Groß/Violoncello, Johann Blanchard/Klavier) vor dreißig Jahren auf die Fahnen geschrieben, und ihm ist es bis heute treu geblieben mit dem Resultat, daß sich das Ensemble weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus einen Namen gemacht hat. Die Musiker stehen für eine meisterliche Klangkultur und eine vorurteilsfreie Lust an Entdeckungen. Neben dem »Gründungsvater« Michael Groß, unter dessen Ägide das musikalische Kind erwachsen wurde, sind heute die Geigerin Julia Galic, Professorin an der Hochschule für Musik und Tanz in München und der junge deutsch-französische Pianist Johann Blanchard, der gleich mit seiner Debut-CD mit Werken von Cécile Chaminade den Deutschen Schallplattenpreis erhielt, die Ensemblemitglieder. Das Trio Parnassus in neuer Formation und sogleich mit der Musik einer weithin unbekannten und, wie man nicht anders sagen kann, zu Unrecht vergessenen Komponistin: Cécile Chaminade. Man ahnt, dass dies eine ganz bewusste programmatische Setzung war. Es darf also weiterhin vom Trio Parnassus erwartet werden, was man von ihm gewohnt ist: klassische Repertoirepflege, aber vor allem auch Entdeckerfreude und ungebrochene Lust auf Raritäten.